Ausfüllhinweise
Schlaganfall-Frührehabilitation Hessen (SA_FRUEHREHA_HE)
Stand: 03. September 2024 (Spezifikation Hessen 2025 V01)
Copyright © LAGQH, Eschborn

Zeile Bezeichnung Allgemeiner Hinweis Ausfüllhinweis

Teildatensatz Basis (B)

Basisdokumentation

1
Institutionskennzeichen
-
Gemäß § 293 SGB V wird bei der Datenübermittlung zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den Leistungserbringern ein Institutionskennzeichen (IK) als eindeutige Identifizierung verwendet. Mit diesem IK sind auch die für die Vergütung der Leistungen maßgeblichen Kontoverbindungen verknüpft. Die IK werden durch die "Sammel- und Vergabestelle Institutionskennzeichen (SVI)" der Arbeitsgemeinschaft Institutionskennzeichen in Sankt Augustin (SVI, Alte Heerstraße 111, 53757 Sankt Augustin) vergeben und gepflegt.
Hier ist das bei der Registrierung für die Qualitätssicherung angegebene IK zu verwenden.

Achtung: Dieses Datenfeld darf von der QS-Software vorbelegt werden.
2
entlassender Standort
-
In diesem Datenfeld ist die Standortnummer desjenigen Standortes zu dokumentieren, aus dem die Patientin / der Patient nach Beendigung des stationären Aufenthaltes entlassen wird.
3
Betriebsstätten-Nummer
Gültige Angabe: ≥ 1
Diese Betriebsstätten-Nummer dient zur Unterscheidung organisatorisch getrennter Bereiche bei gleichem Institutionskennzeichen und gleicher Fachabteilungsnummer. Die Betriebsstätten-Nummer ist standardmäßig "1". Ihre Verwendung oder Nicht-Verwendung kann durch das Krankenhaus bzw. den Träger frei festgesetzt werden, wenn es keine landeseinheitliche Empfehlung bzw. Festlegung für die bestimmte Verwendungsform gibt.

Die Betriebstätten-Nummern eines Krankenhauses sollen jahrgangsübergreifend in der gleichen Weise vergeben werden, falls keine organisatorischen Veränderungen stattgefunden haben. Die Angabe der Betriebsstätten-Nummer ist optional.

Achtung: Dieses Datenfeld darf von der QS-Software vorbelegt werden.
4
Fachabteilung
§ 301-Vereinbarung: https://www.dkgev.de
-
5
Identifikationsnummer der Patientin / des Patienten
-
Die (einrichtungsinterne) Identifikationsnummer wird der Patientin / dem Patienten von der Einrichtung zugewiesen. Sie verbleibt in der Einrichtung und wird nicht an die Datenannahmestelle übermittelt.
6
Geburtsdatum
Format: TT.MM.JJJJ
Achtung! Diese Information soll automatisch aus den stationären Abrechnungsdaten Ihres Hauses übernommen werden.
7
Geschlecht
1 = männlich
2 = weiblich
3 = divers
8 = unbestimmt
Achtung! Diese Information soll automatisch aus den stationären Abrechnungsdaten Ihres Hauses übernommen werden.
8
Postleitzahl
 
Diese Information soll automatisch aus den stationären Abrechnungsdaten Ihres Hauses übernommen werden. Bei Wohnorten im Ausland ist "99999" anzugeben.
9
Datum des Schlaganfalls
Format: TT.MM.JJJJ
Zeitpunkt des Auftretens erster Symptome.

Ist dieses Datum nicht bestimmbar, füllen Sie bitte das folgende Feld aus.
10
Datum des Schlaganfalls unbekannt
 
Das genaue Datum des akuten Ereignisses ist nicht bestimmbar.
11
Aufnahmedatum Krankenhaus
Format: TT.MM.JJJJ
Besonderheiten bei der DRG-Fallzusammenführung

Bei DRG-Fallzusammenführung (z.B. Wiederaufnahme innerhalb der DRG-Grenzverweildauer) ist das Aufnahmedatum des ersten Krankenhausaufenthaltes und das Entlassungsdatum des letzten Krankenhausaufenthaltes zu wählen. Die QS-Dokumentation bezieht sich somit auf den zusammengeführten Fall.

Beispiel
1. Krankenhausaufenthalt vom 05.01.2025 bis zum 10.01.2025
2. Krankenhausaufenthalt (Wiederaufnahme) vom 15.01.2025 bis zum 20.01.2025
Das "Aufnahmedatum Krankenhaus" des zusammengeführten Falles ist der 05.01.2025, das "Entlassungsdatum Krankenhaus" ist der 20.01.2025.
12
Einweisungsdiagnose nach ICD-10
 
ICD-10-Code des akuten Schlaganfalles

G45 – Zerebrale transitorische Ischämie und verwandte Syndrome
I60 – Subarachnoidalblutungen
I61 – Intrazerebrale Blutungen
I63 – Hirninfarkte
I64 – Schlaganfall nicht näher als Hirninfarkt oder Blutung bezeichnet
13
Zuweisende Klinik
1 = Innere Medizin
2 = Neurochirurgie
3 = Neurologie
4 = Andere
Bezeichnung der vorbehandelnden Einrichtung
14
Letzte behandelnde Station
1 = Intensivstation
2 = Überwachungseinheit
3 = Stroke Unit
4 = Allgemeinstation
5 = Sonstige
Tragen Sie bitte die Bezeichnung der Station ein, auf welcher die Patientin / der Patient vor der Verlegung in Ihre Klinik zuletzt behandelt wurde:

5 = Sonstige (falls keine der vorgenannten Bezeichnungen zutrifft bzw. unbekannt)
15
Voraufenthalt/e in der Klinik
0 = nein
1 = ja
2 = unbekannt
War die Patientin / der Patient bereits zu einem früheren Zeitpunkt stationär in der dokumentierenden Klinik?
16
Vorzeitiger Abschluss des Falles
1 = ja
Bei Angabe 1 endet die Dokumentation mit dem Basisdatensatz.
wenn Feld 16 = 1
17
Erläuterung zum Grund für MDS
 
Hier muss eine nachvollziehbare Erläuterung für den Abbruch der Dokumentation mit dem MDS angegeben werden.

KEINE Gründe für den vorzeitigen Abschluss des Bogens sind:
  • Bei Verlegungen im Verlauf
  • Palliative Therapiezielsetzung, die erst nach der Aufnahme im Verlauf festgelegt wurde
  • Fehldiagnosen / Fehlkodierungen
  • Patient(in) verstorben
18
Entlassungsdatum Phase B
Format: TT.MM.JJJJ
Datum der Entlassung aus der Frührehabilitation (z.B. bei Verlegung bzw. Weiterbehandlung in einer anderen Reha-Phase) bzw. Sterbedatum
19
Entlassungs-/Verlegungsstatus
1 = nach Hause – selbstständig
2 = nach Hause – mit Laienunterstützung
3 = nach Hause – mit professioneller Hilfe
4 = stationäre Reha
5 = Akutklinik
6 = Pflegeheim
7 = verstorben
Der Entlassungs-/Verlegungsstatus ist in den folgenden Kategorien darzustellen:

1 = nach Hause selbstständig: keine Betreuung durch andere Personen
2 = nach Hause mit Laienunterstützung: Betreuung / Unterstützung der Patientin / des Patienten z.B. durch Familienangehörige
3 = nach Hause - mit professioneller Hilfe: z.B. ambulanter Pflegedienst
4 = stationäre Rehabilitation: Verlegung der Patientin / des Patienten in einer andere Einrichtung der Frührehabilitation bzw. Weiterbehandlung/Verlegung in einer anderen Rehaphase. Fakultativ ist zu vermerken, ob die Weiterbehandlung nach BAR-Kriterien einer Frührehabilitation entspricht.
5 = Akutklinik: Verlegung der Patientin / des Patienten in eine Einrichtung der Akutversorgung, z. B. zur Behandlung einer aufgetretenen Komplikation
6 = Pflegeheim: Die Patientin / der Patient wurde direkt in ein Alten-/Senioren- oder Pflegeheim verlegt. Dazu zählen auch Einrichtungen der Kurzzeitpflege
7 = verstorben

Teildatensatz Frührehabilitation (FR)

AUFNAHME

Vor Frühreha

Es ist zu vermerken ob eine der genannten Therapien / operativen Eingriffe auf Grund des aktuellen Ereignisses in einer vorbehandelnden Einrichtung durchgeführt wurde.
20
Thrombolyse
0 = nein
1 = ja
Intravenös bzw. intraarteriell applizierte Thrombolysebehandlung beim Hirninfarkt, unabhängig davon, ob sie hochselektiv (d.h. über bis zum Verschluss vorgeschobenen Katheter) oder selektiv (Gefäßgebiet) durchgeführt wurde.
21
Thrombektomie
0 = nein
1 = ja
Unter einer Thrombektomie versteht man die operative Entfernung eines Blutgerinnsels (Thrombus) aus einem Blutgefäß mittels Kathetertechnik
22
Osteoklastische Entlastung und/oder operative Hämatomausräumung
0 = nein
1 = ja
z.B.:
  • jede zur Druckentlastung durchgeführte Kraniektomie (z.B. bei malignem Mediainfarkt oder Kleinhirninfarkt)
  • externe Ventrikeldrainage

Status bei Aufnahme

Das Vorliegen der folgenden Parameter am Aufnahmetag ist zu dokumentieren.

Es muss entweder das Feld 25 oder mindestens eines der Felder 23.1 bis 24 ausgefüllt sein.
23.1
Naso-/orotrachelaer Tubus
1 = ja
-
23.2
ZVK
1 = ja
Zentraler Venenkatheter (ZVK)
23.3
Passagere Liquorableitung
1 = ja
-
23.4
Suprapubischer Katheter
1 = ja
-
23.5
Transurethaler Katheter
1 = ja
-
23.6
Nasogastrale Sonde
1 = ja
-
23.7
PEG/PEJ
1 = ja
Perkutane endoskopische Gastrostomie / Jejunostomie (PEG/PEJ)
23.8
Dialysepflicht
1 = ja
-
23.9
Isolierungspflicht
1 = ja
Angabe aller Keimkolonisationen und/oder -infektionen, die zu einer Isolierung der Patientin / des Patienten bei Aufnahme führen.
24
Dekubitus ab Grad/Kategorie 2
1 = ja
-
25
Vorgenanntes trifft nicht zu
1 = ja
Sollten keine unter den Feldern 23 und 24 genannten Erkrankungen bzw. Versorgungsmaßnahmen vorliegen, ist dieses Feld auszufüllen.

Neurologischer Befund

Am Tag der Aufnahme vorliegende Störungen.
26
Bewusstseinslage
1 = wach
2 = somnolent/soporös
3 = komatös
1 = wach: adäquate Reaktion auf Ansprache und Aufforderungen
2 = somnolent/soporös:
  • Es besteht eine beständige Schläfrigkeit oder Schlafneigung, die durch einfache Weckreize aber noch jederzeit unterbrochen werden kann. Keine spontanen sprachlichen Äußerungen; wenn doch, dann unverständlich (Murmeln). Reflexe sind erhalten. Herabgesetzte Konzentration und Aufmerksamkeit.
  • Schlafgleicher Zustand, aus dem Betroffene nur mit Mühe und unter Anwendung starker Reize, etwa Schmerzreize, geweckt werden können. (keine Orientiertung, keine sprachlichen Äußerungen, keine Reflexe)
3 = Koma: Bewusstlosigkeit, auch auf starke Schmerzreize keine Reaktion

Dysphagie/Aphasie/Dysarthrie

27.1
Dysphagie
0 = nein
1 = ja
2 = nicht beurteilbar
Bei Bewusstseinsstörung und mangelnder Kopfhaltung wird immer eine Schluckstörung angenommen und ist so zu dokumentieren. Schluckstörung (nach ICD-10-GM-2025)
  • R13.0   Dysphagie mit Beaufsichtigungspflicht während der Nahrungsaufnahme
  • R13.1   Dysphagie bei absaugpflichtigem Tracheostoma mit (teilweise) geblockter Trachealkanüle
  • R13.9   Sonstige und nicht näher bezeichnete Dysphagie (inkl. Schluckbeschwerden o.n.A.)
27.2
Aphasie
0 = nein
1 = ja
2 = nicht beurteilbar
Wortfindungsstörung bei erhaltenem Begriffs- und Sprachverständnis, Sprachbeschränkung auf Lautautomatismen (nach ICD-10-GM-2025)
  • R47.0   Dysphasie und Aphasie (exkl. progressive isolierte Aphasie G31.0)
27.3
Dysarthrie
0 = nein
1 = ja
2 = nicht beurteilbar
Störung der Aussprache (z.B.: verwaschene Aussprache) (nach ICD-10-GM-2025)
  • R47.1   Dysarthrie und Anarthrie

Behinderung

28
Mod. Rankin-Scale bei Aufnahme
0 = Keine Symptome
1 = Keine wesentliche Funktionseinschränkung
2 = Geringgradige Funktionseinschränkung
3 = Mäßiggradige Funktionseinschränkung
4 = Mittelschwere Funktionseinschränkung
5 = Schwere Funktionseinschränkung
Der Funktionszustand des Patienten / der Patientin, erfasst mit dem Modified Rankin Scale (validierte deutsche Fassung nach Berger et al., 1999) soll am Tag der Aufnahme sowie bei Entlassung/Verlegung dokumentiert werden.

Die einzelnen Kategorien des Rankin Scale sind wie folgt definiert:

0 = Keine Symptome

1 = Keine wesentlichen Funktionseinschränkung trotz Symptomen (kann alle gewohnten Aufgaben und Aktivitäten verrichten

2 = Geringgradige Funktionseinschränkung (unfähig alle früheren Aktivitäten zu verrichten, ist aber in der Lage die eigenen Angelegenheiten ohne Hilfe zu erledigen)

3 = Mäßiggradige Funktionseinschränkung (bedarf einiger Unterstützung, ist aber in der Lage, ohne Hilfe zu gehen)

4 = Mittelschwere Funktionseinschränkung (unfähig ohne Hilfe zu gehen, ohne Hilfe für die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu sorgen)

5 = Schwere Funktionseinschränkung (bettlägerig, inkontinent, bedarf ständiger Pflege und Aufmerksamkeit)
29
Neglect bei Aufnahme
0 = nicht
1 = mäßig
2 = schwer
3 = nicht beurteilbar
Als Neglect (von lateinisch: neglegere = nicht wissen, vernachlässigen) wird in der Neurologie eine Störung der Aufmerksamkeit bezeichnet, die durch eine Schädigung im Gehirn (Hirnläsion) hervorgerufen wird und die dadurch charakterisiert ist, dass der Betroffene die der Hirnläsion gegenüberliegende Seite seiner Umgebung bzw. des eigenen Körpers nicht oder nur schlecht wahrnimmt bzw. missachtet. In diesem Feld ist die Ausprägung des Neglect anhand der entsprechenden Schweregrade anzugeben. Bei komatösen Patientinnen / Patienten ist 3 = nicht beurteilbar auszuwählen.

Frühreha Barthel

Der Frühreha-Barthel ist ebenfalls am Aufnahmetag zu dokumentieren. Die einzelnen Variablen sind mit „keine Störung“ (0) bzw. „Störung vorhanden“ (-50), außer bei "Schwerer Verständigungsstörung" (-25) zu bewerten.
30.1
Intensivmedizinisch überwachungsbedürftige Störung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
z.B. vegetative Krise, Serie von Anfällen oder Status epilepticus
30.2
Absaugpflichtiges Tracheostoma
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
Wegen des Schlaganfalls bzw. aufgetretener Komplikationen aktuell angelegtes Tracheostoma, häufiges Absaugen wegen starker Verschleimung notwendig, Frequenz übersteigt deutlich die übliche Bronchealtoilette bei Tracheostoma.
30.3
Dauerhafte / Intemittierende Beatmung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
z.B. invasive Beatmungsform, aber auch CPAP-Therapie im Rahmen der Beatmungsentwöhnung
30.4
Beaufsichtigungspflichtige Orientierungsstörung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
Situative Orientierungsstörung bei mobiler Patientin / mobilem Patienten mit Weglauftendenz, der deswegen einer intensiven pflegerischen Überwachung wegen potentieller Eigen- und/oder Fremdgefährdung bedarf. Der Weglaufgefährdung kann nicht durch geeignete technische sichernde Maßnahmen allein begegnet werden.
30.5
Beaufsichtigungspflichtige Verhaltensstörung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
Patient(in) mit manifest aggressivem oder autoaggressivem Verhalten, der deswegen (zeitweise) der Fixierung bedarf bzw. bei dem eine Fixierung nur durch intensive pflegerische Überwachung (mindestens 1:2) vermieden werden kann.
30.6
Schwere Verständigungsstörung
0 = Keine Störung
-25 = Störung vorhanden
Keine oder kaum verbale oder nonverbale Kommunikation möglich auf Grund schwerer Sprachverständnisstörung.
30.7
Beaufsichtigungspflichtige Schluckstörung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr erfolgt im Rahmen eines Schluckprotokolls wegen Aspirationsgefahr unter ständiger Überwachung mehr als 3-mal am Tag, d.h. auch außerhalb der Hauptmahlzeiten.

Barthel-Index

Am Aufnahmetag

Für jede der erfassten Variablen ist nur eine Kategorie anzukreuzen. Die Erhebung erfolgt innerhalb der ersten 24 Stunden nach Aufnahme. Bei starken Schwankungen innerhalb der ersten 24 Stunden ist der Barthel-Index zum Zeitpunkt der maximalen Einschränkungen der Patientinnen / Patienten anzugeben.

  • Die grundsätzliche Einstufung der Items erfolgt auf Grundlage des Hamburger Manuals zum Barthel-Index
  • Der Index soll wiedergeben, was ein(e) Patient(in) macht und nicht, was ein(e) Patient(in) machen könnte.
  • Das Hauptziel besteht darin, den Grad der Unabhängigkeit von jeglicher Hilfe, körperlicher oder verbaler, festzustellen, unabhängig davon, wie gering sie ist oder aus welchem Grund sie angeboten werden muss.
  • Die Notwendigkeit der Beaufsichtigung führt dazu, dass ein(e) Patient(in) nicht in die Kategorie unabhängig eingestuft werden kann.
  • Die Beurteilung der Unabhängigkeit einer/eines Patient(in) sollte auf der am besten verfügbaren Information beruhen. Die Befragung der/des Patient(in), von Freunden oder Verwandten und des betreuenden Pflegepersonals stellen normalerweise Informationsquellen dar. Die direkte Beobachtung und der gesunde Menschenverstand sind auch wichtig. Ein direktes Testen der verschiedenen Aufgaben ist nicht erforderlich.
  • Für die Einstufung einer/eines Patient(in) sind die letzten 24 bis 48 Stunden maßgeblich, gelegentlich können längere Zeitperioden relevant sein.
  • Bewusstlose(r) Patient(in) erhalten in allen Funktionen einen Score von 0, auch wenn sie (noch) nicht inkontinent sind.
  • Die Einstufung in die mittleren Kategorien bedeutet, dass die/der Patient(in) mehr als 50 % der entsprechenden Funktionen selber durchführen kann.
Die Benutzung von Hilfsmitteln ist erlaubt, um unabhängig zu sein.
31.1
Stuhlkontrolle
0 = inkontinent
5 = gelegentlicher Verlust
10 = kontinent
Kontinent (10 Punkte)
  • Patient(in) ist stuhlkontinent und führt hierzu ggf. notwendige rektale Abführmaßnahmen selbstständig durch. Ein Anus praeter wird ggf. selbstständig versorgt
Gelegentlicher Verlust (5 Punkte)
  • Patient(in) ist durchschnittlich nicht mehr als 1x/Woche stuhlinkontinent oder benötigt Hilfe bei rektalen Abführmaßnahmen oder der Anus praeter-Versorgung
Inkontinent (0 Punkte)
  • Patient(in) ist durchschnittlich mehr als 1x/Woche stuhlinkontinent
31.2
Harnkontrolle
0 = inkontinent
5 = gelegentlicher Verlust
10 = kontinent
Kontinent (10 Punkte)
  • Patient(in) ist harnkontinent oder kompensiert die Harninkontinenz selbstständig und mit Erfolg (Kein Einnässen von Kleidung oder Bettwäsche). Ein Harnableitungssystem wird ggf. komplett selbstständig versorgt
Gelegentlicher Verlust (5 Punkte)
  • Patient(in) kompensiert die Harninkontinenz selbstständig und mit überwiegendem Erfolg (durchschnittlich nicht mehr als 1x/Tag Einnässen von Kleidung oder Bettwäsche) oder benötigt Hilfe bei der Versorgung des Harnkathetersystems
Inkontinent (0 Punkte)
  • Patient(in) ist durchschnittlich mehr als 1x/Tag harninkontinent
31.3
Körperpflege
0 = benötigt Hilfe
5 = unabhängig
Unabhängig (5 Punkte)
  • Wenn die Utensilien in greifbarer Nähe sind, wäscht sich der/die Patient(in) am Waschplatz ohne Aufsicht oder zusätzliche Hilfe selbstständig Hände und Gesicht, putzt die Zähne/Zahnprothesen, kämmt die Haare und rasiert sich ggf. Auch hierzu notwendige vor- und nachbereitende Handlungen erledigt er/sie selbst.
Benötigt Hilfe (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt eine dieser Voraussetzungen nicht
31.4
Toilettenbenutzung
0 = abhängig
5 = benötigt einige Hilfe
10 = unabhängig
Unabhängig (10 Punkte)
  • Wenn der/die Patient(in) sich am Toilettenplatz befindet (sitzend oder stehend), benutzt er/sie die Toilette komplett selbstständig inkl. Spülung/Reinigung. Er/Sie zieht hierbei die Kleidung selbstständig aus und an und reinigt sich nach dem Toilettengang selbstständig mit Toilettenpapier. Haltegriffe können falls erforderlich benutzt werden.
Benötigt einige Hilfe (5 Punkte)
  • Patient(in) benötigt, wenn er/sie sich am Toilettensitz befindet, bei der Toiletten- oder Toilettenstuhlbenutzung oder der Spülung/Reinigung von Toilette/Toilettenstuhl Aufsicht oder Hilfe (z. B. fehlendes Gleichgewicht, Umgang mit Kleidung, Benutzung Toilettenpapier)
Abhängig (0 Punkte)
  • Patient(in) benutzt weder Toilette noch Toilettenstuhl
31.5
Essen
0 = kann nicht essen
5 = benötigt Hilfe
10 = selbstständig
Selbstständig (10 Punkte)

  • Wenn das Essen in Reichweite steht, nimmt der/die Patient(in) die Speisen und Getränke komplett selbstständig vom Tablett oder Tisch ein. Er/Sie nutzt sachgerecht Besteck, streicht das Brot und schneidet das Essen. All diese Tätigkeiten führt er/sie in angemessener Zeit durch. Ggf. ernährt er/sie sich über eine selbst versorgte Magensonde/PEG-Sonde komplett selbstständig.
Benötigt Hilfe (5 Punkte)
  • Es ist Hilfe bei vorbereitenden Handlungen nötig (z. B. Brot streichen, Essen zerkleinern, Getränke einschenken), der/die Patient(in) führt Speisen und Getränke aber selbst zum Mund und nimmt sie selbstständig ein oder der/die Patient(in) benötigt Hilfe bei der Ernährung über eine Magensonde/PEG-Sonde
Kann nicht essen (0 Punkte)
  • Speisen und Getränke werden von dem/der Patienten/Patientin nicht selbstständig bzw. nicht ohne Aufforderung zum Mund geführt oder eingenommen und er/sie wird nicht über eine Magensonde/PEG-Sonde ernährt
31.6
Lagewechsel Bett-Stuhl
0 = vollständig abhängig
5 = große Unterstützung
10 = geringe Unterstützung
15 = vollständig selbstständig
Vollständig selbstständig (15 Punkte)
  • Patient(in) transferiert sich komplett unabhängig aus einer liegenden Position in einen Stuhl/Rollstuhl und umgekehrt. Der/Die Patient(in) kommt aus dem Liegen zu einer sitzenden Position an der Bettkante (positioniert ggf. den Rollstuhl korrekt) und transferiert sich sicher auf den Stuhl/Rollstuhl. Umgekehrt führt er/sie (nachdem er/sie ggf. den Rollstuhl korrekt positioniert, die Bremsen betätigt und die Fußrasten angehoben hat) den Transfer vom Stuhl/Rollstuhl zum Bett sicher durch und legt sich aus der sitzenden Position an der Bettkante hin.
Geringe Unterstützung (10 Punkte)
  • Patient(in) benötigt beim Aufrichten in den Sitz an die Bettkante und/oder beim Transfer Bettkante-Stuhl/Rollstuhl und zurück Aufsicht oder geringe Hilfe (ungeschulte Laienhilfe).
Große Unterstützung (5 Punkte)
  • Patient(in) benötigt beim Aufrichten in den Sitz an die Bettkante und/oder Transfer Bettkante-Stuhl/Rollstuhl und zurück erhebliche Hilfe (geschulte Laienhilfe oder Professionelle Hilfe).
Vollständig abhängig (0 Punkte)
  • Patient(in) wird aufgrund seiner körperlichen oder sonstigen Befindlichkeit nicht aus dem Bett transferiert.
31.7
Fortbewegung
0 = vollständig abhängig
5 = große Unterstützung
10 = geringe Unterstützung
15 = vollständig selbstständig
Vollständig selbständig (15 Punkte)
  • Patient(in) kommt ohne Aufsicht oder zusätzliche personelle Hilfe vom Sitzen in den Stand und geht selbstständig mindestens 50 m ohne Gehwagen. Er/Sie kann einen Stock oder Unterarmgehstützen benutzen, muss diese Hilfsmittel aber selbstständig in die richtige Position für die Benutzung bringen und sie nach dem Hinsetzen zur Seite stellen können.
Geringe Unterstützung (10 Punkte)
  • Patient(in) kommt ohne Aufsicht oder zusätzliche personelle Hilfe vom Sitzen in den Stand und geht selbstständig mindestens 50 m mit Hilfe eines Gehwagens
Große Unterstützung (5 Punkte)
  • Patient(in) kommt – ggf. mit Laienhilfe – vom Sitzen in den Stand und bewältigt Strecken im Wohnbereich mit Laienhilfe oder am Gehwagen gehend.
    ALTERNATIV: Er/Sie bewältigt Strecken im Wohnbereich komplett selbstständig im Rollstuhl.
Vollständig abhängig (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt diese Voraussetzungen nicht.
31.8
An- und Ausziehen
0 = abhängig
5 = benötigt einige Hilfe
10 = unabhängig
Unabhängig (10 Punkte)
  • Wenn die Utensilien in greifbarer Nähe sind, zieht sich der/die Patient(in) in angemessener Zeit komplett selbstständig an und aus inkl. der Strümpfe, Schuhe und ggf. benötigter Hilfsmittel (Korsett, Prothesen etc.) Anziehhilfen oder angepasste Kleidung dürfen verwendet werden.
Benötigt Hilfe (5 Punkte)
  • Wenn die Utensilien in greifbarer Nähe sind, kleidet der/die Patient(in) mindestens den Oberkörper in angemessener Zeit selbstständig an und aus. Anziehhilfen oder angepasste Kleidung dürfen verwendet werden.
Abhängig. (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt diese Voraussetzungen nicht.
31.9
Treppensteigen
0 = abhängig
5 = benötigt einige Hilfe
10 = unabhängig
Unabhängig (10 Punkte)
  • Patient(in) steigt ohne Aufsicht oder zusätzliche personelle Hilfe Treppen (ggf. mit Stöcken/Gehstützen) über mindestens ein Stockwerk herauf und herunter, wobei er/sie den Handlauf benutzen darf.
Benötigt Hilfe (5 Punkte)
  • Patient(in) steigt mit Aufsicht oder Laienhilfe Treppen über mindestens ein Stockwerk herauf und herunter.
Unmöglich (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt diese Voraussetzungen nicht.
32
Baden
0 = abhängig
5 = unabhängig
Unabhängig (5 Punkte)
  • Wenn der/die Patient(in) sich entkleidet vor der Badewanne oder Dusche befindet, nimmt er/sie dort ohne Aufsicht oder zusätzliche Hilfe ein Vollbad oder Duschbad. Er/Sie besteigt und verlässt die Wanne/Dusche, reinigt sich und trocknet sich ab.
Abhängig (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt diese Voraussetzungen nicht.

STATIONÄRER VERLAUF

33
Zentrales Monitoring
0 = nein
1 = ja
-
34
Deckelung
0 = nein
1 = ja
Hier ist dann „ja“ anzugeben, wenn der Eingriff innerhalb des zeitlichen Aufenthaltes der stationären Frührehabilitation, unabhängig vom Erbringer der Leistung erfolgt ist.
35
Beatmung erfolgt
0 = nein
1 = ja
Achtung! Diese Information soll automatisch aus den stationären Abrechnungsdaten Ihres Hauses übernommen werden.

"Ja" wird aus den Routinedaten generiert, wenn der/die Patient(in) mindestens 1 Stunde beatmet wurde.
wenn Feld 35 = 1
36
Beatmungsstunden
Angabe in: Stunden
Gültige Angabe: >= 1 Stunden
Achtung! Diese Information soll automatisch aus den stationären Abrechnungsdaten Ihres Hauses übernommen werden.
37
Wurde in der Patientenakte dokumentiert, dass während des Krankenhausaufenthalts eine palliative Therapiezielsetzung festgelegt wurde?
0 = nein
1 = ja
Hat die Patientin / der Patient Wünsche bezüglich lebenserhaltender oder lebensverlängernder Maßnahmen, z. B. in Form einer Patientenverfügung hinterlegt oder sind diese in anderer Form festgelegt worden und in dokumentierter Form in die Therapiezielsetzung eingeflossen?

Behandlungsrelevante Komplikationen (Nur im Verlauf erworben)

Es werden nur Komplikationen erfasst, die im Verlauf des jetzigen stationären Aufenthaltes entwickelt wurden und diagnostik- und/oder behandlungspflichtig sind. Sind keine Komplikationen aufgetreten, bitte „nein“ ankreuzen.
38
Komplikationen
0 = nein
1 = ja
-
wenn Feld 38 = 1
39.1
1 - Klinisch relevante Blutung
1 = ja
-
39.2
2 - Infektiöse Gastroenteritis
1 = ja
-
39.3
3 - Epileptischer Anfall
1 = ja
Klinisch gesicherter zerebraler Krampfanfall
39.4
4 - Trachealstenose
1 = ja
-
39.5
5 – Sepsis
1 = ja
Systematische Antwort auf eine Infektion, manifestiert durch mindestens zwei der folgenden Bedingungen:

Temp. > 38 °C oder < 36 °C oder Leucocytose >12000 Zellen/mm³ bzw. 10 % unreife Formen oder Herzfrequenz > 90 Schläge/min oder Infektion mit methicillinresistentem staphylococcus aureus

Informationen in der entsprechenden Leitlinie unter:
S3-Leitlinie Sepsis - Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge:
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/079-001
39.6
6 – Hydrozephalus
1 = ja
Klinische Symptome mit radiologisch gesichertem Befund
39.7
7 – Pneumonie
1 = ja
Es sollen nur Patientinnen / Patienten dokumentiert werden, die ihre Pneumonie im Krankenhaus entwickelt haben (d.h., die nicht den Kriterien für das bundesweite QS-Modul Ambulant erworbene Pneumonie entsprechen). Informationen zur Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneumonie in der entsprechenden S3-Leitlinie unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/020-013 Die Leitlinie beinhaltet Empfehlungen, wann die Diagnose „Pneumonie“ vorliegt (Kapitel 6).
39.8
8 - Thrombose / Lungenembolie
1 = ja
Klinische Symptome/Untersuchungsbefund und/oder bildgebender Nachweis des Thrombus/Embolus
39.9
9 - Pleuraerguss
1 = ja
-
40.1
10 - Dekubitus ab Grad 2
1 = ja
Klinischer Untersuchungsbefund (Hautdefekt ab Grad II)
40.2
11 - Hirninfarkt (Re-Infarkt)
1 = ja
Klinisch und evtl. bildmorphologisch gesicherter (erneuter) Hirninfarkt
40.3
12 - neu erworbene Isolierungsfplicht
1 = ja
Isolierungspflicht aufgrund einer während des Aufenthaltes diagnostizierten Keimkolonisation oder -infektion
40.4
13 - Harnwegsinfektion
1 = ja
Klinische Symptome und Leukozyturie oder Bakteriurie
40.5
14 - Sinking-Skin-Flap-Syndrom
1 = ja
Als Sinking-Skin-Flap-Syndrom (Syndrom des sinkenden Hautlappens, SSFS) wird die Symptomkombination aus Einsinken des Hautlappens und des darunter liegenden Hirnparenchyms im Bereich einer gro&azlig;en Kraniektomie und einer sekundären neurologischen Verschlechterung, unabhängig von der primären Erkrankung, bezeichnet.
40.6
15 - Andere Komplikation(en)
1 = ja
Sonstige hier nicht aufgeführte Komplikationen
41
Verlegt wegen Komplikation Nr.
-
Sollte eine der angegebenen Komplikationen zur Verlegung des Patienten / der Patentin führen, ist hier der entsprechende Zahlencode für die Komplikation zu vermerken (z.B. Harnwegsinfektion = 13)

BEHANDLUNGSENDE

Status bei Entlassung

Das Vorliegen der folgenden Parameter am Tag der Entlassung/Verlegung ist zu dokumentieren. Bei verstorbenen Patientinnen / Patienten ist keine Erfassung dieser Parameter erforderlich.
42.1
Trachealkanüle
1 = ja
-
42.2
ZVK
1 = ja
Zentraler Venenkatheter (ZVK)
42.3
Passagere Liquorableitung
1 = ja
-
42.4
Suprapubischer Katheter
1 = ja
-
42.5
Transurethaler Katheter
1 = ja
-
42.6
Nasogastrale Sonde
1 = ja
-
42.7
PEG/PEJ
1 = ja
Perkutane endoskopische Gastrostomie / Jejunostomie (PEG/PEJ)
42.8
Dialysepflicht
1 = ja
-
42.9
Isolierungspflicht
1 = ja
Angabe aller Keimkolonisationen und/oder -infektionen, die zu einer Isolierung der Patientin / des Patienten führen.
43.1
Dekubitus ab Grad/Kategorie 2
1 = ja
-
44
Vorgenanntes trifft nicht zu
1 = ja
Sollten keine unter den Feldern 42 und 43 genannten Erkrankungen bzw. Versorgungsmaßnahmen vorliegen, ist dieses Feld auszufüllen.

Neurologischer Befund

Am Tag der Entlassung/Verlegung vorliegende Störungen. Bei verstorbenen Patientinnen / Patienten entfallen die Angaben „Bei Entlassung/Verlegung“
45
Bewusstseinslage
1 = wach
2 = somnolent/soporös
3 = komatös
1 = wach: adäquate Reaktion auf Ansprache und Aufforderungen
2 = somnolent/soporös:
  • Es besteht eine beständige Schläfrigkeit oder Schlafneigung, die durch einfache Weckreize aber noch jederzeit unterbrochen werden kann. Keine spontanen sprachlichen Äußerungen; wenn doch, dann unverständlich (Murmeln). Reflexe sind erhalten. Herabgesetzte Konzentration und Aufmerksamkeit.
  • Schlafgleicher Zustand, aus dem Betroffene nur mit Mühe und unter Anwendung starker Reize, etwa Schmerzreize, geweckt werden können. (keine Orientiertung, keine sprachlichen Äußerungen, keine Reflexe)
3 = Koma: Bewusstlosigkeit, auch auf starke Schmerzreize keine Reaktion

Dysphagie/Aphasie/Dysarthrie

46.1
Dysphagie
0 = nein
1 = ja
2 = nicht beurteilbar
Bei Bewusstseinsstörung und mangelnder Kopfhaltung wird immer eine Schluckstörung angenommen und ist so zu dokumentieren. Schluckstörung (nach ICD-10-GM-2025)
  • R13.0   Dysphagie mit Beaufsichtigungspflicht während der Nahrungsaufnahme
  • R13.1   Dysphagie bei absaugpflichtigem Tracheostoma mit (teilweise) geblockter Trachealkanüle
  • R13.9   Sonstige und nicht näher bezeichnete Dysphagie (Schluckbeschwerden o.n.A.)
46.2
Aphasie
0 = nein
1 = ja
2 = nicht beurteilbar
Wortfindungsstörung bei erhaltenem Begriffs- und Sprachverständnis, Sprachbeschränkung auf Lautautomatismen (nach ICD-10-GM-2025)
  • R47.0   Dysphasie und Aphasie (exkl. progressive isolierte Aphasie G31.0)
46.3
Dysarthrie
0 = nein
1 = ja
2 = nicht beurteilbar
Störung der Aussprache (z.B.: verwaschene Aussprache) (nach ICD-10-GM-2025)
  • R47.1   Dysarthrie und Anarthrie

Behinderung

47
Mod. Rankin-Scale
0 = Keine Symptome
1 = Keine wesentliche Funktionseinschränkung
2 = Geringgradige Funktionseinschränkung
3 = Mäßiggradige Funktionseinschränkung
4 = Mittelschwere Funktionseinschränkung
5 = Schwere Funktionseinschränkung
6 = Tod
Der Funktionszustand der Patientin / des Patienten, erfasst mit dem Modified Rankin Scale (validierte deutsche Fassung nach Berger et al., 1999) soll am Tag der Aufnahme sowie bei Entlassung/Verlegung dokumentiert werden.

Die einzelnen Kategorien des Rankin Scale sind wie folgt definiert:

0 = Keine Symptome

1 = Keine wesentlichen Funktionseinschränkung trotz Symptomen (kann alle gewohnten Aufgaben und Aktivitäten verrichten

2 = Geringgradige Funktionseinschränkung (unfähig alle früheren Aktivitäten zu verrichten, ist aber in der Lage die eigenen Angelegenheiten ohne Hilfe zu erledigen)

3 = Mäßiggradige Funktionseinschränkung (bedarf einiger Unterstützung, ist aber in der Lage, ohne Hilfe zu gehen)

4 = Mittelschwere Funktionseinschränkung (unfähig ohne Hilfe zu gehen, ohne Hilfe für die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu sorgen)

5 = Schwere Funktionseinschränkung (bettlägerig, inkontinent, bedarf ständiger Pflege und Aufmerksamkeit)

6 = Tod
48
Neglect
0 = nicht
1 = mäßig
2 = schwer
3 = nicht beurteilbar
Als Neglect (von lateinisch: neglegere = nicht wissen, vernachlässigen) wird in der Neurologie eine Störung der Aufmerksamkeit bezeichnet, die durch eine Schädigung im Gehirn (Hirnläsion) hervorgerufen wird und die dadurch charakterisiert ist, dass der Betroffene die der Hirnläsion gegenüberliegende Seite seiner Umgebung bzw. des eigenen Körpers nicht oder nur schlecht wahrnimmt bzw. missachtet. In diesem Feld ist die Ausprägung des Neglect anhand der entsprechenden Schweregrade anzugeben. Bei komatösen Patientinnen / Patienten ist 3 = nicht beurteilbar auszuwählen.

Frühreha Barthel

Der Frühreha-Barthel ist ebenfalls am bei Entlassung/Verlegung (exkl.bei Verstorbenen) zu dokumentieren. Die einzelnen Variablen sind mit „keine Störung“ (0) bzw. „Störung vorhanden“ (-50), außer bei "Schwerer Verständigungsstörung" (-25) zu bewerten.
49.1
Intensivmedizinisch überwachungsbedürftige Störung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
z.B. vegetative Krise, Serie von Anfällen oder Status epilepticus
49.2
Absaugpflichtiges Tracheostoma
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
Wegen des Schlaganfalls bzw. aufgetretener Komplikationen aktuell angelegtes Tracheostoma, häufiges Absaugen wegen starker Verschleimung notwendig, Frequenz übersteigt deutlich die übliche Bronchealtoilette bei Tracheostoma.
49.3
Dauerhafte / Intemittierende Beatmung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
z.B. invasive Beatmungsform, aber auch CPAP-Therapie im Rahmen der Beatmungsentwöhnung
49.4
Beaufsichtigungspflichtige Orientierungsstörung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
Situative Orientierungsstörung bei mobilem Patientinnen / Patienten mit Weglauftendenz, der deswegen einer intensiven pflegerischen Überwachung wegen potentieller Eigen- und/oder Fremdgefährdung bedarf. Der Weglaufgefährdung kann nicht durch geeignete technische sichernde Maßnahmen allein begegnet werden.
49.5
Beaufsichtigungspflichtige Verhaltensstörung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
Patient(in) mit manifest aggressivem oder autoaggressivem Verhalten, der deswegen (zeitweise) der Fixierung bedarf bzw. bei dem eine Fixierung nur durch intensive pflegerische Überwachung (mindestens 1:2) vermieden werden kann.
49.6
Schwere Verständigungsstörung
0 = Keine Störung
-25 = Störung vorhanden
Keine oder kaum verbale oder nonverbale Kommunikation möglich auf Grund schwerer Sprachverständnisstörung.
49.7
Beaufsichtigungspflichtige Schluckstörung
0 = Keine Störung
-50 = Störung vorhanden
Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr erfolgt im Rahmen eines Schluckprotokolls wegen Aspirationsgefahr unter ständiger Überwachung mehr als 3-mal am Tag, d.h. auch außerhalb der Hauptmahlzeiten.

Barthel-Index

Bei Entlassung/Verlegung

Für jede der erfassten Variablen ist nur eine Kategorie anzukreuzen. Die Erhebung erfolgt zum Entlassungszeitpunkt.

  • Die grundsätzliche Einstufung der Items erfolgt auf Grundlage des Hamburger Manuals zum Barthel-Index
  • Der Index soll wiedergeben, was ein(e) Patient(in) macht und nicht, was ein(e) Patient(in) machen könnte.
  • Das Hauptziel besteht darin, den Grad der Unabhängigkeit von jeglicher Hilfe, körperlicher oder verbaler, festzustellen, unabhängig davon, wie gering sie ist oder aus welchem Grund sie angeboten werden muss.
  • Die Notwendigkeit der Beaufsichtigung führt dazu, dass ein(e) Patient(in) nicht in die Kategorie unabhängig eingestuft werden kann.
  • Die Beurteilung der Unabhängigkeit einer/eines Patient(in) sollte auf der am besten verfügbaren Information beruhen. Die Befragung der/des Patient(in), von Freunden oder Verwandten und des betreuenden Pflegepersonals stellen normalerweise Informationsquellen dar. Die direkte Beobachtung und der gesunde Menschenverstand sind auch wichtig. Ein direktes Testen der verschiedenen Aufgaben ist nicht erforderlich.
  • Für die Einstufung einer/eines Patient(in) sind die letzten 24 bis 48 Stunden maßgeblich, gelegentlich können längere Zeitperioden relevant sein.
  • Bewusstlose(r) Patient(in) erhalten in allen Funktionen einen Score von 0, auch wenn sie (noch) nicht inkontinent sind.
  • Die Einstufung in die mittleren Kategorien bedeutet, dass die/der Patient(in) mehr als 50 % der entsprechenden Funktionen selber durchführen kann.
  • Die Benutzung von Hilfsmitteln ist erlaubt, um unabhängig zu sein.
Die Benutzung von Hilfsmitteln ist erlaubt, um unabhängig zu sein.
50.1
Stuhlkontrolle
0 = inkontinent
5 = gelegentlicher Verlust
10 = kontinent
Kontinent (10 Punkte)
  • Patient(in) ist stuhlkontinent und führt hierzu ggf. notwendige rektale Abführmaßnahmen selbstständig durch. Ein Anus praeter wird ggf. selbstständig versorgt
Gelegentlicher Verlust (5 Punkte)
  • Patient(in) ist durchschnittlich nicht mehr als 1x/Woche stuhlinkontinent oder benötigt Hilfe bei rektalen Abführmaßnahmen oder der Anus praeter-Versorgung
Inkontinent (0 Punkte)
  • Patient(in) ist durchschnittlich mehr als 1x/Woche stuhlinkontinent
50.2
Harnkontrolle
0 = inkontinent
5 = gelegentlicher Verlust
10 = kontinent
Kontinent (10 Punkte)
  • Patient(in) ist harnkontinent oder kompensiert die Harninkontinenz selbstständig und mit Erfolg (Kein Einnässen von Kleidung oder Bettwäsche). Ein Harnableitungssystem wird ggf. komplett selbstständig versorgt
Gelegentlicher Verlust (5 Punkte)
  • Patient(in) kompensiert die Harninkontinenz selbstständig und mit überwiegendem Erfolg (durchschnittlich nicht mehr als 1x/Tag Einnässen von Kleidung oder Bettwäsche) oder benötigt Hilfe bei der Versorgung des Harnkathetersystems
Inkontinent (0 Punkte)
  • Patient(in) ist durchschnittlich mehr als 1x/Tag harninkontinent
50.3
Körperpflege
0 = benötigt Hilfe
5 = unabhängig
Unabhängig (5 Punkte)
  • Wenn die Utensilien in greifbarer Nähe sind, wäscht sich der/die Patient(in) am Waschplatz ohne Aufsicht oder zusätzliche Hilfe selbstständig Hände und Gesicht, putzt die Zähne/Zahnprothesen, kämmt die Haare und rasiert sich ggf. Auch hierzu notwendige vor- und nachbereitende Handlungen erledigt er/sie selbst.
Benötigt Hilfe (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt eine dieser Voraussetzungen nicht
50.4
Toilettenbenutzung
0 = abhängig
5 = benötigt einige Hilfe
10 = unabhängig
Unabhängig (10 Punkte)
  • Wenn der/die Patient(in) sich am Toilettenplatz befindet (sitzend oder stehend), benutzt er/sie die Toilette komplett selbstständig inkl. Spülung/Reinigung. Er/Sie zieht hierbei die Kleidung selbstständig aus und an und reinigt sich nach dem Toilettengang selbstständig mit Toilettenpapier. Haltegriffe können falls erforderlich benutzt werden.
Benötigt einige Hilfe (5 Punkte)
  • Patient(in) benötigt, wenn er/sie sich am Toilettensitz befindet, bei der Toiletten- oder Toilettenstuhlbenutzung oder der Spülung/Reinigung von Toilette/Toilettenstuhl Aufsicht oder Hilfe (z. B. fehlendes Gleichgewicht, Umgang mit Kleidung, Benutzung Toilettenpapier)
Abhängig (0 Punkte)
  • Patient(in) benutzt weder Toilette noch Toilettenstuhl
50.5
Essen
0 = kann nicht essen
5 = benötigt Hilfe
10 = selbstständig
Selbstständig (10 Punkte)

  • Wenn das Essen in Reichweite steht, nimmt der/die Patient(in) die Speisen und Getränke komplett selbstständig vom Tablett oder Tisch ein. Er/Sie nutzt sachgerecht Besteck, streicht das Brot und schneidet das Essen. All diese Tätigkeiten führt er/sie in angemessener Zeit durch. Ggf. ernährt er/sie sich über eine selbst versorgte Magensonde/PEG-Sonde komplett selbstständig.
Benötigt Hilfe (5 Punkte)
  • Es ist Hilfe bei vorbereitenden Handlungen nötig (z. B. Brot streichen, Essen zerkleinern, Getränke einschenken), der/die Patient(in) führt Speisen und Getränke aber selbst zum Mund und nimmt sie selbstständig ein oder der/die Patient(in) benötigt Hilfe bei der Ernährung über eine Magensonde/PEG-Sonde
Kann nicht essen (0 Punkte)
  • Speisen und Getränke werden von dem/der Patienten/Patientin nicht selbstständig bzw. nicht ohne Aufforderung zum Mund geführt oder eingenommen und er/sie wird nicht über eine Magensonde/PEG-Sonde ernährt
50.6
Lagewechsel Bett-Stuhl
0 = vollständig abhängig
5 = große Unterstützung
10 = geringe Unterstützung
15 = vollständig selbstständig
Vollständig selbstständig (15 Punkte)
  • Patient(in) transferiert sich komplett unabhängig aus einer liegenden Position in einen Stuhl/Rollstuhl und umgekehrt. Der/Die Patient(in) kommt aus dem Liegen zu einer sitzenden Position an der Bettkante (positioniert ggf. den Rollstuhl korrekt) und transferiert sich sicher auf den Stuhl/Rollstuhl. Umgekehrt führt er/sie (nachdem er/sie ggf. den Rollstuhl korrekt positioniert, die Bremsen betätigt und die Fußrasten angehoben hat) den Transfer vom Stuhl/Rollstuhl zum Bett sicher durch und legt sich aus der sitzenden Position an der Bettkante hin.
Geringe Unterstützung (10 Punkte)
  • Patient(in) benötigt beim Aufrichten in den Sitz an die Bettkante und/oder beim Transfer Bettkante-Stuhl/Rollstuhl und zurück Aufsicht oder geringe Hilfe (ungeschulte Laienhilfe).
Große Unterstützung (5 Punkte)
  • Patient(in) benötigt beim Aufrichten in den Sitz an die Bettkante und/oder Transfer Bettkante-Stuhl/Rollstuhl und zurück erhebliche Hilfe (geschulte Laienhilfe oder Professionelle Hilfe).
Vollständig abhängig (0 Punkte)
  • Patient(in) wird aufgrund seiner körperlichen oder sonstigen Befindlichkeit nicht aus dem Bett transferiert.
50.7
Fortbewegung
0 = vollständig abhängig
5 = große Unterstützung
10 = geringe Unterstützung
15 = vollständig selbstständig
Vollständig selbständig (15 Punkte)
  • Patient(in) kommt ohne Aufsicht oder zusätzliche personelle Hilfe vom Sitzen in den Stand und geht selbstständig mindestens 50 m ohne Gehwagen. Er/Sie kann einen Stock oder Unterarmgehstützen benutzen, muss diese Hilfsmittel aber selbstständig in die richtige Position für die Benutzung bringen und sie nach dem Hinsetzen zur Seite stellen können.
Geringe Unterstützung (10 Punkte)
  • Patient(in) kommt ohne Aufsicht oder zusätzliche personelle Hilfe vom Sitzen in den Stand und geht selbstständig mindestens 50 m mit Hilfe eines Gehwagens
Große Unterstützung (5 Punkte)
  • Patient(in) kommt – ggf. mit Laienhilfe – vom Sitzen in den Stand und bewältigt Strecken im Wohnbereich mit Laienhilfe oder am Gehwagen gehend.
    ALTERNATIV: Er/Sie bewältigt Strecken im Wohnbereich komplett selbstständig im Rollstuhl.
Vollständig abhängig (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt diese Voraussetzungen nicht.
50.8
An- und Ausziehen
0 = abhängig
5 = benötigt einige Hilfe
10 = unabhängig
Unabhängig (10 Punkte)
  • Wenn die Utensilien in greifbarer Nähe sind, zieht sich der/die Patient(in) in angemessener Zeit komplett selbstständig an und aus inkl. der Strümpfe, Schuhe und ggf. benötigter Hilfsmittel (Korsett, Prothesen etc.) Anziehhilfen oder angepasste Kleidung dürfen verwendet werden.
Benötigt Hilfe (5 Punkte)
  • Wenn die Utensilien in greifbarer Nähe sind, kleidet der/die Patient(in) mindestens den Oberkörper in angemessener Zeit selbstständig an und aus. Anziehhilfen oder angepasste Kleidung dürfen verwendet werden.
Abhängig. (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt diese Voraussetzungen nicht.
50.9
Treppensteigen
0 = abhängig
5 = benötigt einige Hilfe
10 = unabhängig
Unabhängig (10 Punkte)
  • Patient(in) steigt ohne Aufsicht oder zusätzliche personelle Hilfe Treppen (ggf. mit Stöcken/Gehstützen) über mindestens ein Stockwerk herauf und herunter, wobei er/sie den Handlauf benutzen darf.
Benötigt Hilfe (5 Punkte)
  • Patient(in) steigt mit Aufsicht oder Laienhilfe Treppen über mindestens ein Stockwerk herauf und herunter.
Unmöglich (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt diese Voraussetzungen nicht.
51
Baden
0 = abhängig
5 = unabhängig
Unabhängig (5 Punkte)
  • Wenn der/die Patient(in) sich entkleidet vor der Badewanne oder Dusche befindet, nimmt er/sie dort ohne Aufsicht oder zusätzliche Hilfe ein Vollbad oder Duschbad. Er/Sie besteigt und verlässt die Wanne/Dusche, reinigt sich und trocknet sich ab.
Abhängig (0 Punkte)
  • Patient(in) erfüllt diese Voraussetzungen nicht.

ENTLASSUNG

52
Geplante Wiederaufnahme nach elektiven Eingriffen erfolgt
0 = nein
1 = ja
Dieses Feld ist mit „ja“ zu dokumentieren, wenn Patientinnen / Patienten kurzzeitig in eine externe Einrichtung, z.B. zur Behandlung einer Komplikation, Durchführung spezieller Diagnostik bzw. eines operativen Eingriffes verlegt werden und anschließend im Rahmen der Frührehabilitation weiterbehandelt werden. Ist eine Wiederaufnahme erfolgt, ist zusätzlich zu vermerken, nach wie vielen Tagen.